Dies ist die Geschichte der Langen Feder aber auch vom Indianermädchen Zisch

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Zisch

Das kleine Indianermädchen Zisch Zisch - gemalt von Lilly (8) Zisch - gemalt von Lilly (7) wohnte umgeben von netten Nachbarn in einem wunderbaren Dorf Zischs Dorf - gemalt von Anaïs (7) nahe an einem schönen Bach, welcher den heiligen Namen Alban trug. Zisch - gemalt von Anaïs (6) Was gab es Schöneres, als an warmen Tagen die Füße im Bach baumeln zu lassen und dem lustigen Gurgeln und Plätschern des Wassers zuzuhören.
Das kleine Mädchen Zisch - gemalt von Solen (4) ging daher immer barfuß. Zisch - gemalt von Solen (4) Meist war es jedoch allein unterwegs. Einerseits wurde es wegen der schmutzigen Füße häufig ausgelacht und andererseits wollte es auch lieber alleine sein als mit den anderen Kindern zu spielen, denn diese rannten den ganzen Tag einem Ball nach.
Barfuss - gemalt von Santiago (5) So ging es oft mutterseelenallein hinauf, dem Alban entlang, zu den nahen Felsen. Dort konnte man in Ruhe dem Bächlein lauschen aber auch tolle Staumauern aufbauen. Ein wenig weiter oben gab es einige Stellen, wo man den Bach sogar ins andere Tal hätte umleiten können. Doch das war für das Mädchen dann doch zu schwer und auch wäre wohl der Alban ganz ausgetrocknet; aber das Dorf lebte vom heiligen Wasser des Bächleins und ebenso von seinen Fischen darin.

Das Nest

An einem heißen Sommertag traf es dort oben am Bach auf einen alten seltsamen Wanderer, der ihm eine kleine Feder als Talisman gab und ihm ein altes Vogelnest bei den Felsen zeigte. Fluss - gemalt von Valentin (11) Fluss - gemalt von Valentin (12) «Wenn Du so hoch hinauf gelangen kannst, wie diese Vögel, dann kannst Du den Himmel spüren und wahre Wunder vollbringen», sagte der Mann. Das Nest war ganz weit oben und Zisch kletterte und kletterte und kletterte. Aber oben angekommen, fand es das Nest leer vor — alle Vögel waren ausgeflogen.
Von dieser Höhe konnte man jedoch das ganze Flüsschen überblicken. Zu oberst am Fluss entdeckte es einen kleinen See. Dieser See entstand, weil sich Zweige, dicke Äste und Laub in einer schmalen Felsspalte festgesetzt hatten. Etwas weiter unten waren Zischs Staumauern zu entdecken. Noch weiter unten kam eine Wiese und zuhinterst konnte man sogar das Indianerdorf erkennen.
Zisch nahm ein Bad im kühlen Wasser. Zisch badet - gemalt von Melat (5) Am späten Nachmittag steckte sich Zisch die kleine Feder des Wanderers ins Haar und ging fröhlich zurück ins Dorf. Doch niemand beachtete die kleine Veränderung bei dem Indianermädchen. Das machte Zisch etwas traurig und auch noch einsamer als bisher, und es behielt die neue Entdeckung des Vogelnestes und des Sees ganz für sich alleine.
Dieses Nest, oder genauer ein Felsvorsprung daneben, wurde das neue Versteck von Zisch. Im Nest fand es auch schöne große Federn und die gefundenen Federn legte es in eine kleine verborgene Felsspalte. Eine dieser Federn war besonders schön und lang. Diese Feder wurde sein persönlicher Schatz und sie blieb immer im Geheimversteck.

Die Geschichte

Jeden Abend saßen die Dorfbewohner ums Feuer Feuer - gemalt von Lilly (7) und lauschten den Geschichten des Häuptlings Graues Haar. Häuptling «Graues Haar» - gemalt von Solen (4) Heute erzählte er die Geschichte von den großen Vögeln, welche vor Unwetter warnen sollten. Häuptling Graues Haar und Zisch - gemalt von Zoe (4) Alle saßen dazu im Kreis und danach machte die Medizinfrau ihren Medizintanz, bei welchem dann auch alle mittanzten.
Nur Zisch war am Überlegen und wollte nicht tanzen. Es fragte den Häuptling weiter nach den Vögeln aus. Graues Haar und Medizinfrau - gemalt von Ezra (10) Der Häuptling sah, dass das Mädchen interessiert war und erzählte ihr, dass es schon zweimal vorgekommen sei, dass riesige Vögel von diesen Felsen her kamen und kurz danach gab es jeweils eine große Überschwemmung im Dorf. Zisch dachte nach.

Die Warnung

In den nächsten Tagen war Zisch wieder auf ihrem Felsen und beobachtete den See ganz genau. Das Wasser war klar und der See ruhig. Plötzlich hörte Zisch das Kreischen von Vögeln. Diese riesigen Tiere wollten in ihr Nest vom Vorjahr zurückkehren. Das Mädchen ging etwas zur Seite sodass die Vögel wieder ihr Nest beziehen konnten.
Es dauerte lange, bis sich die Vögel an Zisch und das Mädchen sich an die Vögel gewöhnt hatten. Doch mit der Zeit wurden die Tiere zutraulich. Äste und andere Materialien zum Nestbau holten sich die Vögel unten beim Damm des Sees. Und bald darauf, eines schönen Morgens war es soweit: Ei, Nest und Bad gemaltvon Solon (3) Die Vogelmutter Ei im Nest auf Fels von Lilly (8) legte ein Ei. Ei - gemalt von Anaís (6) Zisch beobachtete die Sache in jedem Detail. Je mehr Äste die Vögel nahmen, umso brüchiger wurde der Damm des Sees. Auf einmal rannte Zisch so schnell es ging ins Dorf und wollte Hilfe holen. «Der Damm bricht! Der Damm bricht», rief es so laut es konnte! Zelte - gemalt von Santiago (5) Doch die Anderen lachten nur, Indianerkinder - gemalt von Anaïs (7) denn die Meisten waren mit dem Zeltbau für den bevorstehenden Herbst beschäftigt und wollten nicht gestört werden. Und überhaupt. Welcher Damm sollte schon brechen?

Die Rettung

Da ging Zisch zu Graues Haar und erzählte die ganze Geschichte. Der weise Häuptling reagierte blitzschnell. Alle mussten helfen, den Bach unterhalb des Damms umzuleiten, damit das Dorf nicht überschwemmt würde, falls der Damm bricht. Dazu schichteten sie Steine zu einer Mauer auf und dort, wo das Wasser noch zwischen den Steinen hindurchfloss, wurden Zeltblachen darübergelegt. Das war sehr hektisch. Da hörte man plötzlich das Kreischen der Vögel. Diese kamen sehr schnell auf die Indianer zu. Der große Vogel packte Zisch und Zisch und Vogel - gemalt von Anaïs (6) setzte das Mädchen auf einem kleinen Hügel neben dem Bach in sicherer Zisch und Vogel - gemalt von Lilly (7) Entfernung ab. Dabei verlor der Vogel eine noch größere und noch schönere Feder, als das Mädchen je gesehen hatte, und es hob sie sorgfältig auf.
Plötzlich hörte man es brausen, tosen und zischen: Der Damm war gebrochen. Schnell brachten sich die Männer in Sicherheit. Sie rannten auf den Hügel, worauf Zisch abgesetzt wurde. Riesige Wassermassen stoben ins Tal auf die Staumauer der Indianer zu; doch die Stauung der starken Männer hielt stand! Kein Tröpfchen floss noch in den Dorfbach. Das Dorf wurde dieses Jahr vor der Überschwemmung gerettet.

Die Nacht der Langen Feder

Den Nachmittag verbrachten die Männer damit, die Stauung aufzuheben und ihre Zelte wieder aufzubauen. Danach gab es ein großes Fest im Dorf. Feuer - gemalt von Solen (3) Diesen Abend war Zisch die Heldin des Tages. Lange Feder - gemalt von Solen (4) Das Mädchen wurde sodann von Graues Haar auf den neuen Namen Lange Feder getauft und Feder - gemalt von Lilly (7) durfte ihre neue lange Feder ins Haar stecken. Feder - gemalt von Lilly (8) Alle wollten genau wissen, was in den Felsen alles vorgefallen war und von nun an wollten alle mit der Langen Feder spielen.
Zur Erinnerung an dieses nasse Ereignis wird noch heute von den Indianern jedes Jahr im Dorf die Nacht der Langen Feder am Alban gefeiert. Und wer gut aufpasst, kann auch heute noch den einen oder anderen der großen Vögel entdecken.


Die Protagonisten sind

Lange Feder (als Kind: Zisch) als Kind gespielt von Solen, als Lange Feder gespielt von Anaïs
Häuptling Graues Haar gespielt von Lukas
Medizinfrau gespielt von Christine
Der Bach Alban die Albanistr.
Ein seltsamer Wanderer gespielt von Philipp
Die Vögel gespielt von den übrigen Kindern im Quartier. Diese tanzen wild umher, während die Alten Geschichten erzählen.